Unter dem Titel „Was ist eigentlich…“ werden wir in Zukunft Begriffe und Einrichtungen erklären, denen man im Hochschulalltag häufiger begegnet. Interessant sicherlich für alle, die neu in Karlsruhe oder an der Musikhochschule sind, aber auch für „alte Hasen“ gibts bestimmt noch das eine oder andere „Aha-Erlebnis“. Am Beginn dieser Reihe steht nun eine Institution, die man als Student einfach kennen MUSS, nämlich
auch StuWe genannt. Das Studentenwerk bietet Hilfe und Services rund ums studentische Leben an, von denen wir einige hier vorstellen werden. Neben Mensen und Wohnheimen bietet das StuWe nämlich noch eine ganze Reihe weniger bekannter Dienstleistungen von A wie „Ansprechpartner für Studierende mit Behinderung“ bis Z wie „Zulu lernen“…
Am bekanntesten sind sicherlich die Mensen und Cafeterien, die täglich günstiges Essen für Studierende und Mitarbeiter der Karlsruher Hochschulen bereitstellen. Neben „unserer“ Mensa im Schloss Gottesaue gibt es noch die Uni-Mensa, die auch abends (17-19 Uhr) und während der vorlesungsfreien Zeit warmes Essen anbietet und die 2007 neu eröffnete Mensa in der Moltkestraße, die v.a. von den Gebäuden in der Jahnstr. gut zu erreichen sind. Neben dem üblichen SchnitzelMitPommes bieten die Uni-Mensa und die Moltke-Mensa auch immer eine große Auswahl an vegetarischen Gerichten oder auch FairTrade-Produkte an.
Und was ist neben dem Essen das Wichtigste für Studierende? Richtig, schlafen… 🙂 Auch hier hilft das StuWe mit zahlreichen Angeboten weiter. Nicht nur das Wohnheim am Schloss Gottesaue, sondern auch 15 weitere Wohnheime werden vom StuWe betrieben. Wohnheime bieten v.a. zum Studienbeginn eine gute Gelegenheit andere Studierende kennenzulernen, haben aber manchmal Wartelisten von mehreren Monaten. Vor allem zu Beginn des Wintersemesters werden die Plätze regelmäßig knapp. Da hilft dann nur ein langer Atem oder eines der Wohnheime, die nicht vom StuWe getragen werden, wie z.B. das HaDiKo, das unter studentischer Selbstverwaltung steht, oder ein Wohnheim unter kirchlicher Trägerschaft. Auf den Seiten des StuWe findet sich eine Liste von Wohnheimen, die nicht vom StuWe getragen werden. Wer keine Lust auf ein Wohnheim hat, kann auch die kostenlose Zimmer- und Wohnungsvermittlung des StuWe nützen. Im Keller des Studentenhauses am Adenauerring befindet sich ein großes Anschlagbrett.
Essen und schlafen – schön und gut. Aber wie soll man das bezahlen? Wenn die Eltern das notwendige Kleingeld nicht beisteuern können, kann jeder Studierende BAföG beantragen. BAföG steht für das schöne Wörtchen Bundesausbildungsförderungsgesetz und bedeutet, dass man für seine Studienzeit einen monatlichen Zuschuss für die Lebenshaltungskosten beantragen kann. Der Höchstsatz beträgt momentan €585, aber die Höhe des Zuschusses richtet sich u.a. nach dem Einkommen der Eltern, in besonderen Fällen kann auch elternunabhängiges BAfög beantragt werden. Die Antragstellung kann durchaus kompliziert sein (z.B. wenn Geschwister bereits BAfög beziehen, die Eltern geschieden oder verstorben sind, bei Studiengangswechsel, bei Menschen mit Behinderung, verheirateten Studierenden …), aber das BAföG-Amt des StuWes berät hier und nimmt die Anträge auch entgegen.
Nun hat mensch also ein Dach über dem Kopf, Essen im Bauch und Geld auf dem Konto, das Studieren ist also kein Problem mehr. Aber wenn doch…? Lernschwierigkeiten, Motivationsprobleme oder auch Stress mit Eltern, Partner oder Freunden kennt wohl jeder. Wenn die Dinge einem über den Kopf wachsen, kann die Psychotherapeutische Beratungsstelle, kurz: PBS, weiterhelfen. Ein Team von ausgebildeten Psychologen und Psychotherapeuten bietet neben Gruppenseminaren zu „klassischen“ Themen wie Prüfungsangst oder Entspannungstechniken auch die Möglichkeit an, in Einzelsitzungen den Problemen „auf den Grund zu gehen“. Großer Vorteil gegenüber niedergelassenen Psychologen/Psychotherapeuten: Anonymität. Von einem Besuch bei der PBS erfährt niemand (Eltern, Freunde, Krankenkasse…) , wenn ihr das nicht wollt, denn die Mitarbeiter sind zu absoluter Verschwiegenheit verpflichtet. Ein Besuch bei der PBS verpflichtet zu gar nichts, aber oft können schon einfache Informationen und die Erfahrung, sich aussprechen zu können und verstanden worden zu sein, Wunder wirken.
Wer ein Auslandsjahr plant, aber noch Sprachprobleme hat, kann es neben dem Sprachkurs am Sprachenzentrum auch mal mit einem Sprachtandem probieren. Das Prinzip ist ebenso einfach wie effektiv: Michael aus London macht ein Auslandsjahr in Karlsruhe und möchte seine Deutschkenntnisse verbessern, Marianne aus Karlsruhe möchte vor ihrem Auslandssemester in Dublin ihr Englisch etwas aufpolieren. Beide suchen und finden ihren Sprachtandempartner über das (Online-)Anschlagbrett des StuWe. Klassischerweise ist das Angebot groß, wenn man Sprachen wie Englisch, Französisch, Chinesisch, Russisch oder Spanisch sucht oder anbieten kann, aber auch arabisch, finnisch, hebräisch, japanisch, polnisch, rumänisch, schwedisch, türkisch, urdu und zulu finden sich in den suche…/biete… Inseraten. Reinschauen lohnt sich!
Die so erworbenen Sprachkenntnisse kann man aber nicht nur im Ausland anwenden, sondern auch dazu nutzen, vor Ort Studierende aus anderen Ländern und Kulturen kennenzulernen. Hierfür bietet das Patenschaftsprogramm des StuWes das richtige Forum: Studierende, die schon länger in Karlsruhe sind, erleichtern den „Neuen“ aus dem Ausland den Einstieg in das Karlsruher Studentenleben. Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…?
Speziell für Erstsemester gibt es das Kulturscheckheft. Dieses enthält Gutscheine für freie Eintritte und Ermäßigungen bei verschiedenen Karlsruher Kultureinrichtungen wie Museen, Theatern und Kulturzentren sowie Getränkegutscheine für zahlreiche Kneipen. Das Tolle daran: es hat einen Wert von über 180 Euro kostet nichts! Ihr müsst lediglich nachweisen, dass ihr im ersten Semester seid (z.B. mit dem Studienbuch) und das Scheckheft im Info-Center im Foyer der Uni-Mensa abholen. Das Angebot ist jeweils bis Semesterende (31. März bzw. 30. September) gültig.
Studierende mit Behinderung und ausländische Studierende finden beim Studentenwerk Ansprechpartner für ihre jeweils speziellen Bedürfnisse.
All diese Einrichtungen werden übrigens zum Teil aus dem Sozialbeitrag von €60 finanziert, den jedeR Studierende bei der Einschreibung bzw. bei der Rückmeldung überweisen muss. Neben den hier genannten Einrichtungen betreibt das StuWe übrigens außerdem noch einen Copy-Shop, zwei Kinderbetreuungseinrichtungen, eine Jobbörse und einen günstigen Frisör. Ein Besuch auf der Homepage oder besser gleich im Info-Center lohnt sich also, man bekommt meistens mehr Informationen, als man spontan verarbeiten kann. Selbiges trifft auch auf diesen Artikel zu, wie ich soeben feststelle, daher schließe ich jetzt – fast. Noch die Werbung: nächstes Mal wird es hier um das StudiTicket gehen, da hat sich nämlich in letzter Zeit einiges getan.
Schöne Semesterferien …ääääh… vorlesungsfreie Zeit wünscht Euch
Annika